Ein Ernährungsberater meinte letztens zu mir, als ich eine BIA-Analyse machen liess, dass man für den Fettabbau (mal abgesehen vom Ausdauersrport) mind. 6 - 8 stunden zwischen den Mahlzeiten lassen sollte, wegen Insulinspiegel, da der dann höher ist und der Körper in Ruhezustand auch kein Fett verbrennen kann.
Ich weiss nicht, es gibt da soviele Meinungen, andere sagen wieder mehrere Zwischenmahlzeiten, aber das ist dann doch eher kontraproduktiv und eher für die Stabilisierung des Gewichts, weil dann wäre ja der Insulinspiegel ständig irgendwie höher. Was stimmt nun eigentlich??

w1982 schrieb:

> Ein Ernährungsberater meinte letztens zu mir, als ich eine
> BIA-Analyse machen liess, dass man für den Fettabbau (mal
> abgesehen vom Ausdauersrport) mind. 6 - 8 stunden zwischen den
> Mahlzeiten lassen sollte,

wozu? Wenn der Körper Energie benötigt, holt er die sich. I. d. R. zu gleichen Teilen aus dem Fett und den KH.

> wegen Insulinspiegel, da der dann
> höher ist und der Körper in Ruhezustand auch kein Fett
> verbrennen kann.

Das ist Unsinn. Wenn du schläfst, deckt der Körper seinen Energiebedarf sogar fast ausschließlich aus den Fettdepots.

> weil dann wäre ja der Insulinspiegel ständig irgendwie höher.

Sch... auf den Insulinspiegel. Wenn du täglich mehr Energie verbrauchst als du zu dir nimmst, wirst du Fett abbauen - egal wann du die Energie zu dir nimmst (oder Verbrauchst), wie du die Energie zu dir nimmst (oder verbrauchst) oder wie hoch der Insulinspiegel ist.

Alex

Hallo Alex,
Du denkst also, dass diese ganze "Schlank im Schlaf"-Geschichte von Pape Blödsinn ist? Das ein Kaloriendefizit zur Abnahme führt steht außer Frage, aber kann es nicht sein, dass solche Dinge unterstützende wirken?
Grüße Lilly

Lilly_79 schrieb:

> Hallo Alex,
> Du denkst also, dass diese ganze "Schlank im Schlaf"-Geschichte
> von Pape Blödsinn ist? Das ein Kaloriendefizit zur Abnahme
> führt steht außer Frage, aber kann es nicht sein, dass solche
> Dinge unterstützende wirken?

Wie sollte das gehen?

Nehmen wir eine beliebige Tätigkeit wie z. B. Spazierengehen. Um 1 Stunde spazierenzugehen muss dein Körper 300 kcal bereitstellen. Ob du einen hohen oder einen niedrigen Insulin-Spiegel hast, ändert nichts daran, dass diese Stunde einen Energieverbrauch von 300 kcal bedeutet. Auch ob du morgens ein Weißmehlbrötchen, eine Pizza oder ein Kilo Karotten gegessen hast, ändert nichts daran, dass diese Stunde spazierengehen einen Energieverbrauch von 300 kcal bedeutet.

Und auch ob du dich nach Pape, Brigitte-Diät, Atkins oder nach einer anderen Ernährungsweise ernährst, ändert nichts daran, dass eine Stunde spazierengehen einen Energieverbrauch von 300 kcal bedeutet.

Wenn der Schlank-im-Schlaf-Quatsch "unterstützend" wirken würde, müsste das ja bedeuten, dass eine Stunde spazierengehen nicht mehr 300 kcal sondern plötzlich 400 kcal verbraucht. Dass das nicht sein kann, ist klar, oder?

Alex

Das ist klar, eine Stunde laufen bleibt eine Stunde laufen, egal was man gegessen hat. Aber ist es nicht auch so, dass zuerst Alkohol abgebaut wird und dann erst alles andere?
Vielleicht ist auch der Effekt darauf zurückzuführen, dass Eiweiß oder Kohlenhydrate in Form von Vollkornmehl wesentlich länger satt hält, als Kohlenhydrate in Form von z. B. Zucker (das kann ich ganz deutlich selbst an mir beobachten). Oder es ist für viele einfacher ist eine vorgeschriebene Ernährungsumstellung durchzuführen, als es auf eigne Faust mit kcal-Zählen zu machen...
Ich finde es immer etwas übertrieben, einen komplett Monokausalzusammenhang bei Ernährung und Gewicht zu unterstellen.
LG Lilly

Lilly_79 schrieb:

> Das ist klar, eine Stunde laufen bleibt eine Stunde laufen,
> egal was man gegessen hat. Aber ist es nicht auch so, dass
> zuerst Alkohol abgebaut wird und dann erst alles andere?

Die Reihenfolge spielt doch keine Rolle. Wenn du 100 EUR ausgibst - 60 EUR im Schuhladen, 40 EUR im Klamottenladen - spielt es doch auch keine Rolle, ob du am Montag in den Schuhladen und am Dienstag in die Boutique gehst oder umgekehrt: Am Mittwoch hast du in jedem Falle 100 EUR verbraucht.

> Vielleicht ist auch der Effekt darauf zurückzuführen, dass
> Eiweiß oder Kohlenhydrate in Form von Vollkornmehl wesentlich
> länger satt hält,

der unterschiedliche Sättigungseffekt kann bei unterschiedlichen Ernährungsweisen tatsächlich eine Rolle spielen. Fett und/oder Eiweiß sättigen viele Leute länger als Kohlenhydrate. Langkettige Kohlenhydrate sättigen viele Leute länger als kurzkettige Kohlenhydrate.

> als Kohlenhydrate in Form von z. B. Zucker
> (das kann ich ganz deutlich selbst an mir beobachten).

Eben. Es fällt leichter, eine kalorienreduzierte Ernährungsweise beizubehalten, wenn man weniger Hunger hat.

> Oder es
> ist für viele einfacher ist eine vorgeschriebene
> Ernährungsumstellung durchzuführen, als es auf eigne Faust mit
> kcal-Zählen zu machen...

Auch das ist durchaus richtig. Darin liegt der Vorteil eines Diätplanes. Den muss man aber nicht aus der Brigitte übernehmen, sondern kann ihn selbst z. B. mit Hilfe des Fettrechners nach eigenem Gusto zusammenstellen.

> Ich finde es immer etwas übertrieben, einen komplett
> Monokausalzusammenhang bei Ernährung und Gewicht zu
> unterstellen.

Das mag schon sein, aber es gibt nun mal keinen anderen Grund für Gewichtszunahme als eine positive Energiebilanz :-)

Alex