Rückschläge

Mal ein Lagebericht von mir.

In letzter Zeit ist es nicht optimal gelaufen. Die "Wette" mit meinem Freund haben wir sowieso abgeblasen, das war eine ganz gute Motivation, um einen Anfang zu finden, weil ich mich damit schwer getan habe, aber letztlich will ich meinen Abnehmerfolg auch nicht davon abhängig machen, ob ich eine Wette gewinne, bei der ich täglich nur eine bestimmte Kalorienmenge essen darf. Bin also in der Hinsicht mal wieder ein bisschen zur Vernunft gekommen.

So weit so gut. Nicht so schön ist, dass es mir in letzter Zeit psychisch nicht so gut ging, weil es privat und beruflich nicht so toll läuft. Dadurch habe an vielen Tagen wesentlich mehr gegessen, als ich wollte, teilweise sogar über meinem Verbrauch. Besonders unschön ist daran, dass ich mit dem Essen emotionale Probleme kompensieren wollte und gerade das ist ja Unsinn und will ich eigentlich vermeiden. Trotzdem habe ich bis jetzt insgesamt laaaaangsam 3 kg abgenommen seit Anfang Januar, was nicht viel ist, aber ok. Hauptsache, es geht von der Gesamttendenz her abwärts. Gut ist, dass ich auch bei Rückfällen weiter fleißig Sport gemacht habe, das gleicht sich dann ein wenig wieder aus. Ich hoffe, dass es mit meiner Motivation nun langsam wiede bergauf geht und mit meinem Gewicht bergab. Ich habe mir diesmal vorgenommen, nicht aufzugeben, auch nicht nach Rückfällen. Das hat mir nämlich früher meist das Kreuz gebrochen, dass ich nach ein paar schlechten Tagen gesagt hab: Ach, nun ist es auch egal. Und langsames Abnehmen ist ja sowieso gesünder und nachhaltiger. Ich zieh das jetzt durch, egal wie lange es dauert. Ich beschließe hiermit: Das wird die letzte große (also mehr als 5 kg) Gewichtsabnahme meines Lebens, weil ich jetzt mein Leben ändere und es danach nicht mehr nötig sein wird!



LG Melli

Lass dich nicht entmutigen. 3kg seit Jänner sind doch ca. 500g pro Woche, also nicht ganz so schlecht wie es sich vielleicht anhört.

Hallo Melli,

find ich auch, 500g pro Woche sind doch prima, vor allem wenn Du das
in einer Krisenzeit geschafft hast!

Hast Du denn jetzt schon einen Plan B für Zeiten, in denen Du Trost
brauchst? Bei mir ist es ja auch immer noch die Tüte Chips, wenn es GANZ
schlimm ist, aber heulen ist auch mal ganz gut oder einfach ins Bett,
Decke übern Kopf und ausgiebig schmollen, so nach dem Motto WELT-DU-KANNST-MICH-MAL

Was machst Du statt essen, wenn die ganze Welt sich gegen Dich
verschworen hat? Wie stopfst Du das große Loch im Bauch? Essen ersatzlos
streichen ist immer etwas gefährlich, finde ich. Das funktioniert selten.
Meditieren? Liebesschnulzen gucken? Telefonieren bis die Ohren bluten?
Schuhe kaufen? ;-)

Liebe Grüße,

Anke

P.S.: La Palma war absolut GROßARTIG! Bin braungebrannt und entspannt :-)

Hallo Anke,

super, dass Dir der Urlaub gefallen hat und Willkommen zurück!

Bin jetzt bei 4 kg, es geht laaangsam weiter abwärts.

So richtig klappt das bei mir noch nicht mit dem Plan B, anstatt mich mit Essen zu trösten. Es gibt ein paar Dinge, die mir gut tun, zum Beispiel heiß duschen, mit Hund oder Freund kuscheln, mit guten Freunden plauschen, ein gutes Buch lesen, manchmal auch einfach nur eine Runde schlafen... aber wenn all das nichts bringt und ich mich richtig furchtbar fühle, dann greif ich meist doch zur Tafel Schokolade als Trösterchen. Davon will ich natürlich weg. Na ja, ich arbeite dran. Und was hast Du so als Plan B? :-)



LG Melli

Hallo Melli,

Danke! :-)

Mein Plan B für Wut ist Putzen, das ist prima zum Abreagieren und Grübeln
und bringt auch noch zusätzlich die alles-sauber-Befriedigung. Einen
Staubsauger kann man prima anmotzen und beleidigen :-)

Plan B für Stress-Erschöpfung ist ab ins Bett und Decke über den Kopf,
ein Hörbuch anmachen und entweder dabei einpennen oder durch die
Geschichte ablenken lassen. Manchmal mach ich das auch, wenn ich
wütend oder traurig bin.

Das funktioniert natürlich nicht bei Stress-hibbelig-bis-zum-Anschlag.
Dagegen hab ich noch nichts wirklich Gutes gefunden. Wenn ich was
mache, geht es mir noch schlechter, wenn ich nichts mache, springe ich
innerhalb kürzester Zeit wieder auf und renne hektisch-planlos
in der Gegend rum. Telefonieren geht manchmal, quasseln quasseln quasseln. Aber da muss man dann schon ein geneigtes Ohr finden.

Mir hilft es auch manchmal über den Stress nachzudenken: was passiert,
wenn ich das alles NICHT schaffe. Meistens fällt mir dann auf, dass die
Welt nicht untergeht oder dass ich jemanden bitten könnte, mir das eine oder andere abzunehmen.

Aber manchmal muss eben doch die Tüte Chips her. Das schiebe ich so weit
vor mir her, bis ich ganz zickig und nölig werde. Dann gönne ich mir eine
Tüte und am nächsten Tag ist dann auch wieder gut.

Bei mir steht die Tüte Chips vermutlich für meinen Vater, der hat abends
vorm Fernseher gerne Chips geknabbert. Ich denke mal, ich kriege dadurch
das Papa-wirds-schon-richten-heile-Welt-Vertrauen zurück.

Liebe Grüße,

Anke

P.S.: als ich vor Jahren abgenommen habe, ist mir irgendwann aufgefallen,
dass es mir schwer fällt, mich von meinem dicken Fell zu verabschieden.
Ohne die Polster habe ich mich schwach, hilflos und ausgeliefert gefühlt.
Ist das doof oder was? Bei dem Gedanken, ich könnte plötzlich dünn sein,
hab ich schon fast so was wie Panik gekriegt LOL